Der Bund Naturschutz Bad Aibling zeichnet ab April 2002 monatlich einen Baum im Stadtgebiet als "Baum des Monats" aus. Wir wollen damit auf die Bäume in Bad Aibling aufmerksam machen, die unser Stadtbild prägen und zu unserem Allgemeinwohl beitragen. Viele Bäume sind uns gar nicht bewusst, da sie uns täglich begegnen und einfach dazugehören. Sie fallen uns erst auf, wenn sie nicht mehr da sind und eine Lücke entsteht. Wir möchten das Bewusstsein der Aiblinger schärfen, den Stolz auf unsere Stadtbäume entwickeln und zeigen, wie wichtig einzelne Bäume in unserem Stadtgebiet sind. Ziel ist eine Karte, in der alle "Bäume des Monats" verzeichnet sind und durch die, als Wander- und Radlgrundlage, Natur in der Stadt erlebbar wird.
Winterlinde, Steinlinde — Tilia cordata, Tilia parviflora Ehrh.
Die Gattung der Lindengewächse
(Tiliaceae) umfasst ca. 30 Arten. Sie ist sehr formenreich und die
einzelnen Arten sind sehr schwer voneinander zu unterscheiden. Sie
kommen natürlicherweise als sommergrüne Baumarten in der
nördlichen gemäßigten Zone von Eurasien und Amerika
vor, davon allerdings nur drei in Europa (Winter-, Sommer- und
Silberlinde).
Bis zu 1000 Jahre und älter können Winterlinden werden. Sie erreichen dabei Höhen von 20-35 m. Typisch für sie ist ein kurzer Stamm mit einer ausladenden, dichten und gleichmäßig kuppelförmigen Krone. Die Borke ist dunkelgrau bis schwärzlich und dicht längsrissig. Die Triebe sind an der Spitze kahl.
Eine Eigenart der Linden hilft ihnen,
ein so gesegnetes Alter zu erreichen, vorausgesetzt man lässt
sie stehen: sie bildet Innenwurzeln aus, die sich von den Ästen
her wie Luftwurzeln in den hohlen Stamm schieben. Bei Linden bildet
sich nämlich im Inneren im Gegensatz zu anderen Baumarten kein
fester Kern aus abgestorbenen Gefäßen und Festigungszellen
aus. Dadurch zerfällt das Innere des Baumes mit zunehmendem
Alter sehr schnell. Die Innenwurzeln versorgen dann den Baum
zusätzlich mit Nährstoffen und Wasser und machen ihn auch
wieder standfest.
Gehzeit ca. 30 Minuten. Starten Sie am Getränkemarkt in der Ellmosener Straße und biegen Sie in die Dieselstraße ein. Diese führt sie hinauf zum Monopterus, den Schüler der Aiblinger Berufsschule gestaltet haben. Mit schönem Bergblick geht's auf einem Feldweg bis zum Zellerweg, in den Sie links abbiegen. Folgen Sie dem Sträßchen, bis es in die Ellmosener Straße mündet, und wandern Sie hier links herum auf dem Fuß-/Radweg bis zu unserer Lindengruppe, die mit ihren sechs Bäumen (ein Baum wurde gefällt) noch eine imposante Gruppe bildet. Gehen Sie weiter stadteinwärts, nach fünf Minuten erreichen Sie den Ausgangspunkt.
Stiel-, Sommereiche, Deutsche Eiche — Quercus robur L. (-pedunculata Ehrh.)
Die sogenannte "Deutsche Eiche" ist eine Erfindung des 1803
gestorbenen Dichters Friedrich Gottlieb Klopstock. "Eiche" und
"deutsch" stellten für ihn in seiner germanisch-nationalen
Vorstellungswelt ein Begriffspaar dar. Doch weit gefehlt, kommt sie
doch fast in ganz Mitteleuropa vor bis in den Kaukasus und ins
nördliche Kleinasien. Lediglich im Norden Schottlands und
Russlands, in weiten Teilen Skandinaviens und im Süden Spaniens
suchen wir sie vergebens.
Zur Zeit sind in Deutschland nur etwa 8% der Waldfläche mit Eichen bewachsen. Das liegt unter anderem daran, dass die Stieleiche eine sogenannte Lichtbaumart ist. Sie hat einen hohen Lichtbedarf und kann sich somit nur auf wenigen Böden gegen die Schattholzart Rotbuche durchsetzen.
Die
breit ausladenden Kronen und die imposante Höhe von bis zu 50
Metern lassen Stieleichen durchaus gewaltig erscheinen. Dazu
benötigen sie einen freien Stand und ideale Bodenbedingungen.
Die finden sie auf nährstoffreichen, tiefgründigen,
frischen bis feuchten Lehm - und Tonböden.
Gehzeit ca. 45 Minuten. Wir starten am Parkplatz gegenüber der Berufsschule an der Ellmosener Straße, gehen stadtauswärts und biegen nach hundert Metern am Getränkemarkt in östlicher Richtung in die Dieselstraße ein. Schon von Weitem erkennen wir auf der kleinen Anhöhe der Wasserreserve den "Monopteros". Nördlich am Friedhof vorbei gelangen wir dort hin und genießen den herrlichen Bergrundblick von der Hochries bis zum Wallberg. Wir folgen dem Feldweg nach Osten bis zur Verbindungsstraße Zell-Ellmosen und überqueren diese. Danach orientieren wir uns an den Telefonmasten und gehen weiter bis zu einer schmalen Straße, auf der wir nach rechts abbiegen. Nun stehen wir unmittelbar vor den beiden imposanten Eichen. Wir bleiben auf diesem Weg und wenden uns nach Westen Richtung Zell. Nach dem Durchqueren der Ortschaft erreichen wir den Zeller Weg, der südlich am Friedhof vorbei auf die Ellmosener Straße führt. Wir biegen nach rechts ab und befinden uns nach wenigen Schritten wieder am Ausgangspunkt.
Kanadische Pappel,
Euamerikanische Schwarzpappelhybride — Populus x canadensis
(Moench), Populus x euramericana (Guinier)
Pappeln gehören zur Familie der Weidengewächse. Das x im
botanischen Namen steht für eine Kreuzung aus verschiedenen
Arten der gleichen Gattung. Auf der Nordhalbkugel sind etwa 35 Arten
der Gattung Populus bekannt. Die bei uns heimische Schwarzpappel
(Populus nigra) und die Amerikanische Schwarzpappel (Populus
deltoides) kreuzten sich sowohl spontan, als auch gewollt mit Hilfe
von Züchtern, zur Populus x canadensis.
Amerikanische Schwarzpappeln wurden erst im 17. Jahrhundert in Europa eingeführt. Schnell kam es zu den oben beschriebenen Kreuzungen, den sogenannten Hybridpappeln, die aus ökonomischen Gründen schnell verbreitet wurden. Sie haben einen schnelleren Holzzuwachs und die Qualität des Stammholzes ist besser als bei der einheimischen Art. So wurde die heimische Art langsam verdrängt. Mittlerweile ist sie sogar bundesweit in der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen als "gefährdet" eingestuft.
Leider
sind die Arten nur sehr schwer zu unterscheiden und eindeutig oft nur
über moderne genetische Methoden zu bestimmen. Zumal sich bei den Hybriden noch weitere Sorten herausgebildet haben. Vergleicht
man den Wuchs und die Blattform unseres Baumes mit den unweit am
Feldkreuz stehenden Schwarzpappeln, kann man deutliche Unterschiede
feststellen: die Schwarzpappeln haben eine breite, tief ansetzende
Krone und am Blattgrund fast dreieckige Blätter, unser Baum
dagegen hat eine schmalere, hoch aufstrebende Krone und einen leicht
herzförmigen Blattgrund.
Gehzeit ca. 45 Minuten. Wir starten an der Willinger Brücke im Süden von Bad Aibling. Von dort geht es die Aiblinger Straße entlang in das Dorf Willing hinein. Nach etwa 300 Metern treffen wir auf die Eugen-Belz-Straße und biegen auf ihr nach rechts ab. Kurz darauf folgen wir dem Auer Weg nach Süden. Durch einen bäuerlichen Obstgarten und an einem prächtigen Hof vorbei gelangen wir zum Feldbach. Wir überqueren diesen und gehen auf dem Auer Weg weiter bis zur nächsten Querstraße, dem Gartenäckerweg. Wir wenden uns nach Westen und stehen nach ca. 50 Metern vor unserem Ziel, einer mächtigen Pappel mit einem Stammumfang von über vier Metern! Der Baum ist über und über mit Misteln bestückt. Auf seiner westlichen Seite steht eine Bank, von der aus wir einen grandiosen Blick auf das Weitmoos, auf Berbling und einen Großteil der Alpenkette genießen können.
Spitzahorn — Acer platanoides
Spitzahorne stimmt, schauen sie nur genau hin, denn hier haben sich zwei Bäume der gleichen Art eng
umschlungen und bilden mit einem schön gedrehten Wuchs scheinbar
einen gemeinsamen Stamm.
Die Rinde des Spitzahorns ist anfangs hellgrau bis rötlichgrau und glatt. Die äußersten Zellschichten der Rinde sterben später ab und bilden die sogenannte Borke, die vor allem aus Korklagen besteht. Die Borke des Spitzahorn ist dunkelgrau bis schwärzlich und längsrissig.
Die Blüten des Spitzahorns sind gelb-grün und erscheinen vor
den Blättern. Der Baum kommt in der Ebene, im Hügelland und
im niedrigen Bergland vor. In den Nordalpen steigt er in eine Höhe
von bis zu 1060 m. Einerseits findet man ihn zwar noch im Ural, im
Kaukasus und in Kleinasien, dafür fehlt er vollkommen in
Nordwestdeutschland.
Gehzeit ca. 30 Minuten- Einkehrmöglichkeit im Schützenwirt und Cafe Arnold.
Starten Sie an der Thürhamer Brücke (Mühlbach) und gehen Sie stadtauswärts bis zur nächsten Brücke. Biegen Sie links in den Fußweg entlang der Glonn ein. An dessen Ende geht es geradeaus und rechts in die Sperlallee. Bei der ersten Gelegenheit biegen Sie rechts und beim Schützenwirt links (in die Schützenstraße) ab. Kurz darauf geht es rechts in die Glonngasse, auf einem Brückchen über die Glonn und links herum zur nächsten Brücke. An deren gegenüberliegender Seite steht unser Spitzahorn, dessen ursprünglich zwei Stämme, sich umeinander windend, zusammengewachsen sind und eine Krone bilden. Biegen Sie jetzt links in die Färbergasse ein. An deren Ende halten Sie sich links und bei der nächsten Gelegenheit geht es rechts in die Lena-Christ-Straße, die Sie zur Sperlallee führt. In diese biegen Sie rechts ein und gehen, zum Schluss geradeaus auf einer kleinen Birkenallee entlang dem Mühlbach, zurück zum Ausgangspunkt.
Gemeine Rosskastanie — Aesculus
hippocastanum
Das Kuratorium "Baum
des Jahres" hat die Rosskastanie
als Baum des Jahres 2005 ausgerufen. Für diese Aktion werden
seltene, vom Aussterben bedrohte Baumarten oder ökologisch
besonders wertvolle Gehölze bzw. für bestimmte
Standortverhältnisse typische Baumarten ausgewählt. Sie
sollen so geschützt und im Bewusstsein der Bevölkerung
verankert werden.
Rosskastanien können bis zu 300 Jahre alt werden und eine Größe von 25 - 30 Meter erreichen. Sie sind sehr empfindlich gegen Oberflächenverdichtung, vertragen Immissionen und vor allem Streusalz nur schlecht.
Ende April bis Anfang Mai öffnen
sich die Blüten des Baumes. Die kegelförmigen, bis zu 30 cm
großen Rispen stehen frei über dem Laub. Sie werden von
Bienen und Hummeln angeflogen. In der Mitte der Blüte befindet
sich das sogenannte Saftmal. Ist die Blüte noch nicht befruchtet
und somit noch mit reichlich Nektar gefüllt, ist es deutlich
Gelb gefärbt. Intensiv Rot wird es dagegen, sobald Nektar und
Pollen ausgebeutet sind. Ein Signal für die Insekten, dass sich
ein Besuch nicht mehr lohnt.
Unser Wandertipp führt Sie diesmal durch Aiblings nördlichstes Wohngebiet. Starten Sie an der Thürhamer Brücke, wandern Sie über den Vorplatz des Bauhofs und den Geigerberg hinauf. Oben halten Sie sich rechts und biegen kurz darauf links in die Vogelweidstraße ein. Bald geht es rechts in die Totmoosstraße. An deren Ende gehen Sie geradeaus in den Schäfflerweg, folgen dem Fußweg rechts herum, der Sie zur Zunftstraße führt. Diese führt Sie bis zur Ellmosener Straße, der folgen Sie rechts herum bis zur Eichenstraße, in die Sie wiederum rechts abbiegen. Kurz darauf sehen Sie auf der linken Straßenseite im Grundstück Antretter die mächtige Kastanie stehen, deren Krone die übrigen Bäume überragt, deren untere Äste bis fast zum Boden reichen. Links herum wandern Sie zum Ausgangspunkt zurück.
Holländische Linde — Tilia x europea, Tilia x vulgaris
Sommerlinde, Großblättrige L. — Tilia platyphyllos Scop., Tilia
grandiflora Ehrh.
Wenn Sie auf
unsere beiden torartigen Linden zulaufen, erkennen Sie schon von
Weitem, dass es sich hier um zwei verschiedene Arten handelt.
Auffallend sind auf den ersten Blick vor allem die unterschiedlich
großen Blätter. Im Westen der Lindenstraße finden
sie eine Holländische Linde, im Osten eine Sommerlinde, auch
Großblättrige Linde genannt.
Sommerlinden werden bis zu 40 m hoch und können über 1000 Jahre alt werden. Die Triebe sind genauso wie die Blätter weich behaart. An den bis zu 15 cm großen Blättern findet man unterseits weißliche Achselbärte.
Die Holländische Linde kann ebenfalls bis zu 40 m hoch werden. Sie ist eine Kreuzung zwischen der Winterlinde (Tilia cordata) und der Sommerlinde. Auch ihre Blätter haben unterseits weiß- bis gelblich behaarte Nervenwinkel, sind aber unterseits graugrün und maximal 10 cm lang und breit.
Beide
Arten zeichnen sich durch die im Juni hellgelben, duftendenden Blüten
aus. Sie sind ca. 2 cm groß und hängen an einem Hochblatt.
Dieses kann bei Holländischen Linden maximal 10 cm lang sein und
bis zu zehn Blüten tragen, bei Sommerlinden aber bis zu 12 cm
erreichen und dabei sitzen maximal fünf Blüten in den
Trugdolden.
Gehzeit ca. 20 Minuten. Das "Lindentor" südlich des Bahnüberganges an der Lindenstraße wirkt fast wie ein Stadttor: Einmal betritt man von Süden nach Norden die Innenstadt von Bad Aibling in Richtung "Pfleuderer-Eck", stadtauswärts ist es das "Tor" zum Süden der Stadt, zur Freizeitanlage und zur künftigen Therme.
Wenn wir im östlichen Kurpark bei der Minigolfanlage starten und uns quer durch den Park zur Dr.-Beck-Straße und so zum Bahnübergang Lindenstraße bewegen, ist es ein Spaziergang von zehn Minuten, den man genießen sollte. Von Süden her bietet sich der Parkplatz der Freizeitanlage als Ausgangspunkt an. In etwa fünf Minuten erreichen wir das "Lindentor". Nach dem Bahnübergang biegen wir links ab und gehen entlang der Bahnlinie im "Postgasserl" bis zum Bahnhofsvorplatz und in die Bahnhofstraße mit Geschäften, Cafe und vielfältigen Möglichkeiten, einen Imbiss zu sich zu nehmen. Am bereits erwähnten "Pfleuderer-Eck" biegen wir wieder (nach rechts) in die Lindenstraße ein und gelangen auf dieser stadtauswärts durch das "Lindentor" erneut zur Freizeitanlage.
Tulpenbaum — Liriodendron tulipifera
Wie der deutsche
Name schon sagt, handelt es sich bei der Blüte dieses Baumes um
eine Besonderheit: sie sind tulpenähnlich. Die auffallenden
Blüten, die von Mai bis Juli beobachtet werden können, sind
anfangs von drei grünlichen Kelchblättern umgeben, die
rasch abfallen. Sie geben die sechs gelbgrünen oder
schwefelgelben Blütenblätter frei. Auffallend ist dabei der
orange Fleck am Grund dieser Blütenblätter.
Der Tulpenbaum stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika. Er ist dort einer der forstlich wichtigsten Laubbäume. Im Mittel wird er 35 Meter hoch, an guten Standorten sogar bis 60 Meter. Dabei sind Stämme mit einem Durchmesser von bis zu 3,50 Metern bekannt. Bei uns erreicht er meist nur Höhen von 20 - 25 Metern.
Leicht
bestimmen lässt sich die Baumart auch an den Blättern. Sie
sind fast viereckig, zweispitzig und 4 - 10 cm lang.
Gehzeit ca. 40 Minuten; Einkehrmöglichkeit im Cafe Heiß
Starten Sie am Parkplatz vom Friedhof beim LIDL und biegen Sie rechts in die Schönberger Straße ein. Diese führt Sie zur Harthauser Straße, links herum wandern Sie stadtauswärts. Wenn Sie wenig Zeit haben, können Sie links in den Braiten Stög abbiegen und direkt zur Straße "Am Sonnenfeld" gehen, hübscher ist es, geradeaus weiter zu gehen, links in den Zeller Weg einzubiegen und diesem bis zu einem Feldweg zu folgen, der Sie links herum zur Mitterfeldstraße führt. Bei erster Gelegenheit biegen Sie rechts ab. In der zweiten Linkskurve dieser Straße "Am Sonnenfeld", im Garten von Haus Nr. 9, steht unser Tulpenbaum. Sie sollten ihn möglichst zur Blütezeit im Juni/Juli besuchen, auch wenn er noch nicht besonders groß ist, seine ungewöhnlichen Blüten sind wirklich eindrucksvoll. Gehen Sie weiter, biegen Sie in die Mitterfeldtraße und gleich wieder rechts in die Pfarrer Braun Straße ab, diese führt Sie zur Schönberger Straße und die rechts herum zum Ausgangspunkt.
Gemeine Rosskastanie — Aesculus hippocastanum
Ursprünglich
war die Baumart in Nord-Griechenland, Albanien und Bulgarien
beheimatet. Noch bis vor der letzten Eiszeit kamen Rosskastanien aber
auch bei uns vor, wurden dann aber durch das vordringende Eis nach
Südosteuropa verdrängt. Durch ihre schweren Früchte
gelang es ihnen nicht, sich wieder durch eigene Kraft nach Norden
auszubreiten.
1561 brachte der Gesandte Ferdinand I., Ghiselin de Bousbecque, die ersten Exemplare von Konstantinopel nach Prag. Kurz darauf wurden von dem Botaniker Carolus Clusius Rosskastanien in Wien mit Erfolg ausgesät und der Siegeszug des Baumes in Europa begann.
Rosskastanienn werden maximal 30 m groß. Ihre Blätter bestehen aus 5 - 7
sitzenden Blättchen und erreichen eine beachtliche Größe
von bis zu 25 cm. Sie sind dadurch in der Lage, kühlen Schatten
zu spenden. Ein Grund dafür, warum Kastanien auf bayerischen
Bierkellern gepflanzt wurden, um den Boden für das darunter
lagernde Bier schattig und kühl zu halten. Nachdem man begann,
dort auch Bier auszuschenken, wurden Rosskastanien zu den wichtigsten
Biergartenbäumen. Denn mit Einzug der Dämmerung halten sie
durch ihre Blätter und den breit ausladenden Wuchs auch die
Wärme unter den Bäumen fest.
Gehzeit: ca. 25 Min.
Einkehrmöglichkeit: Gasthof Kriechbaumer, Mietraching
Um unsere Kastanien zu besuchen, können Sie einen kleinen Spaziergang durch Mietraching machen. Starten Sie in Mietraching Ecke Niederfeldweg/Dorfstraße und wandern Sie auf der Dorfstraße Richtung Ortsmitte. Biegen Sie bei erster Gelegenheit rechts in das kleine Sträßchen ab, dann links und gleich wieder rechts. Sie kommen zur Horstsiedlung - ehemaligen Offizierswohnungen des Fliegerhorstes im 2. Weltkrieg - gehen geradeaus und dann links herum bis zur Ebersberger Straße, in die Sie wiederum links abbiegen. Kurz darauf stehen Sie vor unseren Kastanien, die den schönen Biergarten vom Gasthof Kriechbaumer bilden. Auf der Ebersberger Straße geht es weiter, wenn zum zweiten Mal die Dorfstraße links abbiegt, haben Sie Ihren Ausgangspunkt fast erreicht.