Innerstädtische Verkehrsberuhigung - Konzept für
einfache Sofortmaßnahmen
Ziel des Konzeptes ist die Entlastung der Innenstadt von weiterem Durchgangsverkehr
nach Eröffnung der Südumgehung. Es wird versucht, die im STEP
vorgeschlagenen Platzsituationen am westlichen und östlichen Eingang
zur Innenstadt (Platz Ziegenhain und Kellerbergplatz) durch abknickende
Vorfahrtsregelung vorwegzunehmen.
Dadurch wird das Einfahren in die Innenstadt, besonders von Osten, erschwert,
das Ausfahren aber nur mäßig behindert. Ein starker
Verdrängungseffekt des Ost-West-Verkehrs auf die
Umgehungsstraße ist erwünscht. Ganghofer-, Linden-, Sonnen-
und Westendstraße würden belastet. Da diese
Straßen besser ausgebaut sind, können sie Sammel- und
Durchgangsfunktionen eher übernehmen - müssen dies
auch, da sich im Süden und Westen der Stadt wesentliche
Funktionen wie Bahnhof, Schulen, Verbrauchermärkte und
die Freizeitanlage befinden, die selbst Ziel-, Quell- und Binnenverkehr
verursachen ("funktionale Zweiteilung der Stadt").
- Weitgehend verkehrsberuhigte Bereiche sollten entstehen in der inneren Rosenheimer
Straße zwischen Marienplatz und Kellerbergplatz, in der
Bahnhofstraße zwischen Münchner Straße und Dehlerbrücke/Eisdiele
sowie Am Bichl und in der Karolinenstraße.
- Der Nord-Süd-Verkehr soll in Südrichtung als
Einbahnverkehr vom Marienplatz aus über die innere Münchner Straße und weiter
über Frühling- und Sedanstraße in die Lindenstraße geleitet werden.
Die Münchner Straße kann in beide Richtungen nur bis zur Einmündung
Jahnstraße/Parkhaus befahren werden. In
Nordrichtung wird der Verkehr wie bisher durch die
Irlachstraße zur Kirchzeile geführt. Die Kirchzeile ist in beide
Richtungen befahrbar, aber um den Verkehr aus der Rosenheimer
Straße entlastet.
- Im Norden wird die Krankenhausstraße zwischen Landratsamt
und Harthauser Straße durch Einbahnregelung entlastet. Der Gegenverkehr
von Nord nach Süd fließt in Einbahnrichtung über
die Wittelsbacherstraße in die Krankenhausstraße.
Die Thürhamer Straße wird zur Einbahnstraße von
Osten nach Westen, die Hofmühlstraße Einbahnstraße
in Richtung Innenstadt, die Adalbert-Stifter-Straße wird
Einbahnstraße in Gegenrichtung zur Thürhamer Straße,
von West nach Ost.
- Von Westen her wird die Einfahrt in die Stadt durch
Vorfahrtsstraßenregelung für die Richtung Westendstraße -
äußere Münchner Straße/ Staatsstraße 2078 behindert.
- Der Verkehr in der Ganghoferstraße wird stadtauswärts
begünstigt durch Vorfahrtsregelung an der Kreuzung zur Rosenheimer
Straße.
Vorteile
- Starke, relativ gleichmäßige Entlastung der Innenstadt.
- Schnelle, kostengünsige Umsetzbarkeit bei hoher Effektivität.
- Eine flüssige Ringsituation ergibt sich für die Innenstadt durch die Verkehrsleitung in der inneren Münchner Straße, Frühlingsstraße, Sedanstraße, Irlachstraße.
- Der Bahnhof ist aus allen Richtungen und von allen Stadtteilen aus gut erreichbar.
- Gerade die städtebaulich und architektonisch besonders wertvollen Bereiche in der inneren Rosenheimer Straße und inneren Bahnhofstraße werden als weitgehend verkehrsberuhigte Bereiche enorm aufgewertet; Anlieger-, Liefer-, Hotel- und Klinikverkehr sowie Busverkehr und Radverkehr sollen weiterhin uneingeschränkt fahren.
- Einbahnstraßenregelung im Norden halbiert den verdrängten Verkehr.
- Durch den gemilderten Verdrängungseffekt im Norden erübrigt sich der Bau einer Nordumgehung. Wegen der zerschneidenden Wirkung auf das Landschaftsschutzgebiet (LSG) "Rote Filze" bzw. das geplante LSG "Glonnauen - Rote Filze" ist der Bau einer Nordumgehung ohnehin nicht vertretbar.
- Der Autoverkehr wird nicht ausgesperrt, jeder, der die Innenstadt anfahren möchte, kann dies tun. Der Einzelhandel wird durch die hohe Aufenthaltsqualität im Stadtzentrum gefördert und muss trotzdem nicht auf die Autofahrerkundschaft verzichten.
- In den Einbahnstraßen wird Platz geschaffen für die zukünftige weitere Gestaltung des Straßenraumes.
Weitere Maßnahmen
- Aufstellung qualifizierter Stadtpläne (mit vernünftiger Darstellung insbesondere der Auffangparkplätze und Fußwege) an den Ortseingängen und weiteren "neuralgischen Punkten" (gut einsehbar und lesbar).
- Gute Beschilderung insbesondere der Auffangparkplätze entsprechend der beabsichtigten Verkehrsführung und vom jeweiligen Standort aus.
- Einrichtung von Bushaltestellen direkt an den Auffangparkplätzen (derzeit vor allem Volksfestplatz)
- Optische Verengung des Stadteinganges an der Kreuzung Münchner Straße / Westendstrraße / Ebersberger Straße durch Baumbepflanzung und Fahrbahngestaltung.
- Rückübertragung der Staatsstraße 2078 an die Stadt bis zum Kreisel im Westen. Umgestaltung dieses Straßenabschnittes nach dem Vorbild der historischen Lindenallee nach Weihenlinden als ein kurgerechtes und repräsentatives Stadtentree; Anlage eines Radweges.
- Weitere Reduzierung der Parkplätze in den Innenstadtstraßen (besonders der Längsparker wie z. B. in der Kirchzeile) außerhalb der Auffangparkplätze. Als Ausgleich Erweiterung bzw. Neuschaffung von Parkplätzen im Bahnhofsbereich, in der Westendstraße, im BayWa Bereich und im Bereich des zukünftigen "Eingangsbereiches Ziegenhain".
- Öffnung der Bahnhofstraße zwischen Bahnhof und Lindenstraße in Gegenrichtung für Radfahrer.
- Nach der Fertigstellung "Kellerbergplatz" Einbahnregelung für die Zufahrt zum Volksfestplatz über die Kellerstraße.