Bund Naturschutz in Bayern:
Anita Fuchs, Dipl. Biologin
Umweltgruppe Bad Aibling:
Heidi Benda, Stadträtin
Katharina Dietel, Dipl. Biologin
Franz Katzmair, Gärtnermeister
Frank Kienzle, Dipl. Ing. Landespflege
Max Leuprecht, Dipl. Ing. Landschaftsarchitektur
Wolfgang Ritz, Dipl. Ing. Landschaftsarchitektur
Babara Uhlig-Kukla, Dipl. Ing. Landespflege
E-Mail: dfuchs@bnro.de
Sommer 1999
Raumordnung und
Landesplanung
Kur, Fremdenverkehr,
Kultur
Entwicklung des
Kurbereiches
Umfeld in der Innenstadt
Zentrum für
gesundheitsorientierten Kurzurlaub
Torfabbau
"Moor-Rastplatz",
"Moor-Erlebnis-Pfad"
Ausbau und Erweiterung des
Gesundheitszentrums (Tagungen, Seminare, Kongresse, Messeexpress etc.)
Spaß- und Wellnessbad
Wirtschaft
Gewerbeansiedlung
Gewerbeflächen
Einzelhandel
Siedlungsentwicklung
Wohnen - Bauen - Siedeln
Stärkung des Altstadtkerns -
lebendige Innenstadt
Städtebau und
Architektur
Innenentwicklung, Ortsränder
und Abgrenzung der Ortsteile
Stadträumliche
Qualitäten
Bauleitplanung und
Flächenmanagement
Einzelmaßnahmen
Verkehr
Ressourcenschonende
Mobilität
Verkehr und
Urbanität
ÖPNV - Stadtbus
ÖPNV in Berbling
Mangfalltalbahn
Wegenetz im Stadtgebiet und in
die umgebende Landschaft
Verkehrssicherheit für
Fahrradfahrer
Verkehrsvermeidung
P&R /
Auffangparkplätze
Nordspange - neue Umfahrung bei
Zell
Natur und
Landschaft
Exkursionen zum STEP, Sommer
1999
"Glonnauen" zwischen
Thürhamer Mühle und Holzhausen (11.7.99)
Glonn im Stadtbereich
(18.7.99)
Weitmoos (1.8.99)
Grünzug Milchhäusl Str.
- LVA - Ghersburg - Neurologische Klinik; fehlende Wegverbindung auf
Taussiggelände (15.8.1999)
Leitbild Natur und Landschaft
Die attraktive Landschaft in Bad Aibling zu schützen heißt,
besonders Verkehrswegebau (z.B. Nordspange) und Gewerbegebietsausweisung (z.B.
Kathrein) in der regionalen und überregionalen Wirkung ganzheitlich und
auf Nachhaltigkeit hin zu prüfen.
So muss die Nordspange auch im Zusammenhang mit den Auswirkungen des Baus der
Westtangente Rosenheim gesehen werden, und bezüglich der
Ansiedlung von Gewerbe sollte zukünftig
interkommunale Zusammenarbeit dazu
führen, dass in der Region nur landschaftsschonend Gewerbeflächen neu
ausgewiesen werden.
Jede neue Planung muss an den Umweltqualitätszielen der Agenda 21 gemessen werden.
Zur Stärkung des ÖPNV in der Region sollte die Stadt durch begleitende Maßnahmen u.a. den Schienenverkehr, also die Mangfalltalbahn, nach Kräften fördern und in den entsprechenden Kreis- und Bezirksgremien auf einen attraktiven Ausbau hinwirken.
Geänderte Leitziele betreffen auch die Energieerzeugung. Sie sollten die Stadt u.a.dazu veranlassen, ihren Einfluss bei den Stadtwerken dahingehend geltend zu machen, dass die erneuerbaren Energien, z.B. durch die Einführung der "Kostendeckenden Vergütung für Strom aus erneuerbaren Energiequellen" und durch das Angebot von Ökostrom gefördert werden.
Grundsätzlich haben städtische Einrichtungen, Gebäude und Betriebe Vorbildfunktion für die Einführung und Einhaltung geltender Umweltqualitätsstandards.
Übergeordnete Ziele und Maßnahmen im Rosenheimer Becken nach dem landesweiten Arten- und Biotopschutzprogramm sind:
Die hervorragende Lage in der Voralpenlandschaft ist anerkannter Maßen auch für die Wirtschaft ein bedeutendes Kapital von Bad Aibling.
Wir stimmen grundsätzlich überein, der Verlagerung und Ausweitung
des Kurbereiches Rechnung zu tragen, indem der Bereich zwischen Ghersburg und
Harthausen zur Kurzone parkähnlich, wie umrissen, entwickelt und die
Innenstadt über geeignete attraktive Wegesysteme
(Milchhäuslstraße) angebunden werden sollte.
Wir merken allerdings an, dass "Entwicklung" hier keinesfalls
"zubauen" bedeuten darf!
In diesem Zusammenhang sollte auch der Bereich Schwarzfischerallee weiterentwickelt werden (siehe "Erhaltung eines bedeutenden städtischen Grünzuges", 1997).
Ebenso stimmen wir damit überein, dass für Bürger und Gäste das Umfeld in der Innenstadt dringend verbessert werden muss. Auch die Bürgerbefragung im letzten Jahr hat dafür ein klares Votum ergeben, insbesondere für die Verkehrsberuhigung.
Als Alternative zum Individualverkehr müsste das schon bestehende Ausflugsangebot mit Bus, Bahn, Fahrrad und per pedes entsprechend den wachsenden Gästezahlen attraktiv erweitert werden.
Es ist uns ein besonderes Anliegen, dass v.a. der Torfabbau nahe dem
vorgeschlagenen Naturschutzgebiet "Thanner
Filze" beendet wird.
Wo die Tradition der Mooranwendung für Kuren (Ältestes Moorheilbad
etc.) ständig so stark betont wird, sollte es selbstverständlich
sein, dass der letzte halbwegs intakte (kleine) Hochmoorbereich als
naturkundliches und kulturhistorisches Denkmal erhalten bleibt. Moormuseum,
Moor-Rastplatz und Moor-Erlebnis-Pfad böten ansonsten ein
äußerst unvollständiges Bild.
Beide Ideen sind für uns nur als sehr naturnah gestaltete Projekte
akzeptabel, etwa in Form eines Erlebnis-Lehr-Pfades zum Moorabbau in der
Willinger Filze -
Kulturlandschafts-Erlebnis-Pfad verbunden mit einem großzügigen
Streuwiesen-Programm im Willinger
Weitmoos.
Bei anzunehmendem größerem Besucheraufkommen müßten damit
verbundene Infrastrukturprobleme (Parkplätze, evtl. Kiosk, Toiletten)
geprüft und befriedigend gelöst werden.
Modernität und Qualität muss hier auch im Zusammenhang mit
Nachhaltigkeit, Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz gedacht und angestrebt
werden.
Wir sind überzeugt, dass der Gast jetzt und in Zukunft sich nur in derart
anspruchsvoll entwickelten Kur- und Urlaubsorten wohlfühlen
wird. Wellness darf insofern nicht zu
kurz gedacht werden - etwa nur als Sport- oder Gastronomieangebot.
Ziele und Maßnahmen, die insbes. mit Flächenverbrauch,
Kraftverkehrsaufkommen, Energie- und Ressourcenverbrauch verbunden sind,
müssen entsprechend geprüft und angepasst werden.
Positivbeispiel: Messeexpress
Wir stellen uns vor, dass insbes. für Übernachtungsgäste aus
München, ein verbessertes ÖPV-Angebot auch am Abend
("Kulturzüge") notwendig wäre.
Wir sehen ebenfalls die Notwendigkeit, dass die Stadt Bad Aibling sich
zukünftig aktiv um die Ansiedlung umweltfreundlicher
Gewerbe- und Dienstleistungsbetriebe bemüht .
Dies ist ökologisch sinnvoll hinsichtlich des Grundwertes Einheit von
Wohnen und Arbeiten wie auch wirtschaftlich notwendig für die
Schaffung zukunftsbeständiger Arbeitsplätze.
Passend zu den anderen Funktionen der Stadt, v.a.
Gesundheitsstadt, können nur
umweltfreundliche Betriebe sein.
Wir sind der Ansicht, dass die in Kap. 5.1/5.3 von Prof. Pietrusky
dargestellten Vorschläge für diese Aufgabe umgesetzt werden sollten.
Wenn Betriebe zukünftig nach den hier und im folgenden Punkt 3.2
beschrieben Maßgaben angesiedelt werden, wird der Bund Naturschutz sehr
gern zu einem investitionsfreundlichen Klima vor Ort beitragen.
Auseinandersetzungen wie im Fall Kathrein könnten dann unterbleiben. Sie
setzen die falschen, weil abschreckenden, Signale.
Grundsätzlich setzen wir uns für folgende Richtlinien ein:
Im Gegensatz zur Meinung des Planerteams halten wir eine
Gewerbegebiet-Neuausweisung westlich des Schulzentrums an der
Staatsstraße für wesentlich sinnvoller als im Markfeld!
Begründung: Dieser Bereich wäre ideal begrenzt durch Bahnlinie,
Staatsstraße, Schulzentrum und "Westwall" und würde
Wohnsiedlungen weniger beeinträchtigen.
Zur Ansiedlung der Firma Kathrein verweisen wir auf die Stellungnahmen vom 5.3.99 und 17.12.98.
Wir stimmen mit der Bewertung von Prof. Pietrusky (Kap. 6) überein und befürworten grundsätzlich seine Vorschläge zur Verbessserung der Marktatmosphäre in der Innenstadt.
Allerdings halten wir ein Kaufhaus als "Magneten" für überflüssig, wenn die Einkaufsatmosphäre in der Stadt stimmt.
Insbesondere betonen wir die Notwendigkeit
In den außen liegenden Ortsteilen sollte der Lebensmittel-Einzelhandel gefördert werden (Verkehrsvermeidung).
Wir haben den Eindruck, dass die Ansiedlung an der Grassinger Straße mittlerweile eher als Fehlentscheidung gewertet werden muss.
Wir stimmen grundsätzlich der Bewertung von Prof. Pietrusky (Kap. 7) zu folgenden Zielen und Maßnahmen zu:
Diese Gestaltungsmaßnahme erscheint uns besonders günstig, weil
sie gleich mit mehreren wichtigen Funktionen verbunden wäre (v.a. auch der
Verkehrsberuhigung der Innenstadt).
Ein solches Bauwerk sollte allerdings dann architektonisch/städtebaulich
einen neuen Akzent in Aibling setzen können - müßte also
entsprechend anspruchsvoll als Architektenwettbewerb ausgeschrieben werden.
Sollte ein Brückenbauwerk nicht befürwortet werden, müßte
auf andere Weise eine sichere und bequeme Fußgängerverbindung
zwischen Kurpark und Milchhäuslstr. verwirklicht werden.
Anregung zur Rathaussanierung von Franz
Katzmair
Im Zusammenhang mit der Beschränkung neuer Wohnbebauung auf den Innenbereich halten wir es für sehr sinnvoll, den Siedlungsbereich deutlich sichtbar und erlebbar durch grüne Ortsränder vom Außenbereich abzugrenzen.
Mit dem Wilhelm-Leibl-Weg im Westen ist diese Abgrenzung sehr gut gelungen. Der schattige Weg wird sehr gerne und rege genutzt. V.a. hier ist "die neue Mobilität" in Aibling schon erkennbar und sorgt für menschlichere Geschwindigkeiten, mehr Gemächlichkeit und gute Atmosphäre.
Der Erhalt eigenständiger Ortsteile erscheint uns grundsätzlich
und besonders zur Stärkung der Kurortqualität außerordentlich
wichtig. Weiteres ungeordnetes Zusammenwachsen der umliegenden Ortsteile
Mietraching, Harthausen und Willing mit der Innenstadt muss unterbunden werden.
Ebenso muss Abstand zu Heufeld gewahrt bleiben.
Als Beispiele für negative Entwicklung in unserer Nachbarschaft können die Bereiche zwischen Heufeld und Bruckmühl sowie zwischen Kolbermoor und Rosenheim aufgeführt werden, deren Siedlungsbrei eine eindeutige Zuordnung zu den Ortschaften unmöglich macht.
Die umseitige Karte stellt dar, wo u. E. grüne Ortsränder fehlen:
Die Bauleitplanung als Schlüssel für gezielte und niveauvolle
Bauentwicklung muss von der Stadt konsequenter verfolgt werden.
Bebauungs- und Grünordnungspläne sollten vermehrt im Rahmen von
Architekturwettbewerben erarbeitet werden.
Aktives Flächenmanagement gehört zum unverzichtbaren Instrumentarium ehrgeiziger Stadtentwicklung.
Wir fordern den Stadtrat auf, sich den zeitgemäßen Prinzipien der
Agenda 21, den globalen Aufgaben des nächsten Jahrhunderts, auf kommunaler
Ebene zu stellen.
Wie auch Prof. Lang für sein Fachgebiet Verkehr erklärt, bedeutet
dies, die ressourcenschonende Mobilität zu fördern. Diese
Leitziel zu verfolgen heißt nicht, auf Mobilität zu
verzichten, sondern Möglichkeiten für den intelligenten Einsatz
des Umweltverbundes zu nutzen.
Wir sprechen uns für die konsequente Verkehrsberuhigung der Innenstadt
aus, ohne die ein attraktives Stadtzentrum und die deutliche Verbesserung der
Aufenthaltsqualität nicht erreicht werden können. Alle anderen
Anstrengungen, wie Sanierungsmaßnahmen an Gebäuden und
Nebenstraßen, Bemühungen vom Gewerbe und für das Gewerbe stehen
und fallen mit dem Erfolg einer Neuordnung des Innenstadtverkehrs zugunsten der
Fußgänger und Radfahrer.
Nur eine freundliche und liebevoll gestaltete Stadtmitte, ohne viel
Lärm, Gestank und Hektik lädt ein zum Bummeln und Verweilen.
Um gegenüber den Einkaufszentren auf der
,grünen Wiese" konkurrenzfähig zu sein, müssen darüber
hinaus die gewachsenen historischen und urbanen Qualitäten gepflegt und
betont werden. Das charakteristische Stadtbild Kirchzeile, Karolinenstr./Am
Bichl, Glonn, Mühlbach, Hofberg, Marienplatz, Kurbereich erzeugt
Verbundenheit (Heimatgefühle) bei den Bürgern und weckt Interesse bei
den Gästen.
Die Bürgerbefragung hat gezeigt, dass Empfindungen wie Gemütlichkeit,
Geborgenheit, Vertrautheit oder Zugehörigkeit bei der Beschreibung der
positiven Eigenschaften der Stadt häufig eine Rolle spielen.
Da wir zu Recht nicht auf Mobilität verzichten wollen und sollen, muss
der ÖPNV ausgebaut und aufgewertet werden. Hier sei nochmals lobend die
Initiative des Wirtschaftsforums, der "Moorexpress", genannt.
Dieser Weg sollte mit einem einzurichtenden Stadtbusbetrieb attraktiv und
preiswert (Sozialtarife) unbedingt weiterverfolgt werden. Diesbezüglich
vermissen wir die Stellungnahme von Prof. Lang zu dem schon seit 1996
vorliegenden ÖPNV-Konzept von Peter Wieland.
Dieses Gutachten gehört endlich vorgestellt und öffentlich
diskutiert!
Wir sind entsetzt, dass uns dieses Gutachten bis jetzt vorenthalten wurde.
Auch für die Aiblinger Dörfer muss die Innenstadt bequem mit dem
ÖPNV erreichbar sein.
Gerade wieder mit dem neuen Fahrplan 1999/2000 hat sich die Busverbindung
(Linie 9580) für Berblinger nach Aibling weiter verschlechtert. Über
100 Unterschriften wurden zu einem Protestbrief gesammelt, worin gefordert
wird, Berbling mit jeder Linienfahrt nach Bad Feilnbach und nach Bad Aibling
anzufahren. (siehe Bericht Mangfallbote vom 7./8. Aug., Leserbrief vom 10. Aug.
)
Wir befürworten insbes. auch den S-Bahn-artigen Ausbau der Mangfalltabahn mit mehr Haltepunkten, gut abgestimmten kurzen Takten und längeren Betriebszeiten
Wir begrüßen, dass das Planerteam die Bedeutung der Fuß-
und Radwege so hoch einschätzt und schließen uns dieser Bewertung
an.
Die folgende Karte stellt u.E. fehlende Verbindungen dar.
Auf den Hauptverkehrsstraßen wie Kolbermoorer, Ellmosener, Harthauser,
Linden-, Sonnen-, Willinger, Aiblinger, Eugen-Belz-, Göttinger,
Rosenheimer, Münchner, Westend-, Ebersberger, Thürhamer und Ganghofer
Straße müssen Sicherheitszonen für Radfahrer ausgewiesen
werden.
Wir bitten das Planerteam um Stellungnahme zu praktischen
Ausführungsmöglichkeiten.
Verkehr kann durch die Förderung der entsprechenden Infrastruktur
vermieden werden.
Beispiel Ellmoser Str.: Statt eines "Dosenmarktes" hätte ein
Lebensmittelmarkt mit Vollsortiment angesiedelt werden sollen. (Bemerkung von
Klaus Kunze, ÜAK, 15.9.)
Positivbeispiel in Aibling: Kindergärten
Zusätzliche Parkplätze möglichst weit am Stadtrand setzen gute Anbindung (kurze Takte) durch einen Stadtbus (!) voraus!
Wir lehnen jede der drei Varianten einer Nordspange, wie auch den
Straßenneubau bei Zell, aus der Sicht von Landschafts- und Naturschutz ab
und kündigen schon jetzt, sollten diese Pläne ernsthaft in Angriff
genommen werden, entschiedenen Widerstand an.
Statt erneut Unsummen in den Straßenneubau zu stecken und damit den
städtischen Haushalt gnadenlos zu knebeln, sollte, den Verkehr betreffend,
der Umweltverbund jetzt höchste Priorität erhalten, insbes. die
Einrichtung eines Stadtbusbetriebs.
Es ist außerdem zu bedenken, dass mit dem Bau der Nordspange ein enormer
Siedlungs- und Erschließungsdruck auf den gesamten Aiblinger Norden
einsetzen würde!.
Wir verweisen ansonsten auf die Stellungnahme von Frau Prof. Valentien vom 22.2.99 zur Nordspange und schließen uns ihrer Bewertung an! Weil diese Stellungnahme länger zurückgehalten wurde und uns schließlich nur eine unvollständige Kopie vorgelegt wurde, erlauben wir uns nachfolgend zu zitieren:
Die Landschaft im Norden von Bad Aibling ist gekennzeichnet durch ihre
besondere topographische, ästhetische und strukturelle Vielfalt (Drumlins,
Auen, Moore) aber auch durch ihre relative Ungestörtheit von Lärm und
Verkehr. Nur hier ist es noch möglich aus der Stadt in die freie
Landschaft zu spazieren ohne stark befahrene Straßen kreuzen zu
müssen.
Großräumig unzerschnittene Landschaften sind aber nicht nur für
die Erholung von besonderem Wert, sondern insbesondere auch für den Schutz
der heimischen Pflanzen- und Tierwelt.
Der Bau einer Nordumgehung quer durch diesen Bereich wird deshalb unter
landschaftlichen Aspekten sehr negativ bewertet. Durch
Flächenzerschneidung, Reliefveränderungen, Verkehrslärm und
zunehmende Verkehrsgefährdung wären massive Störungen der
ökologischen Qualität der Landschaft in einem besonders sensiblen
Raum zu befürchten.
Die hydrologischen und klimatischen Funktionen der Glonnaue würden durch
querlaufende Dammlagen empfindlich gestört (vgl. Eingriffe
Südumgehung in den Mangfallauen!).
Die Erholungsqualität dieses Landschaftsraumes würde nachhaltig
beeinträchtigt.
Herrn Prof. Lang bitten wir, Alternativen zur Nordspange und zur Umfahrung
bei Zell darzulegen.
siehe auch "Glonnauen"
zwischen Thürhamer Mühle und Holzhausen (11.7.99)
Verschiedene Exkursionen im Stadtgebiet (Innen- und Außenbereich)
hatten den Zweck die von dem Planerteam entworfenen Leitbilder zu
überprüfen und zu ergänzen.
Nachfolgende Protokolle beschreiben anhand von Text und Bildern die einzelnen
Stationen. Auf beigefügten Kartenausschnitten sind die Stationen
vermerkt.
Die Exkursionsreihe konnte bis jetzt nicht abgeschlossen werden, sie wird
fortgeführt.
Station 1: Ablaß
Station 2: Bereich zwischen der Hangkante und dem Radweg nach Mietraching
Bach-, bzw. Grabenrenaturierung: Öffnung der verrohrten Bereiche; Uferrandstreifen (10m), auch an der Glonn.
Station 3: Altarmrest der Glonn zwischen Mietraching und Bad Aibling
Station 4: Kiesbank an der Brücke in Mietraching
Station 5: Hangkante mit Eichenbestand und Altarmrest
Station 5a: Grünland neben dem Altarm
Station 6a: Ehemaliger Teich
Station 6: Vernässungszone an der Glonn
Station 7: Uferbereich der Glonn
Station 8: Altarm auf Höhe des Golfplatzes Maxlrain
Station 9:
Fazit:
Station 1: Glonnmündung
Station 2: Ganghoferstraße
Station 3: Bahnbrücke über die Glonn/Kurpark
Station 4: Überweg Münchner Straße
Station 5: Private Gärten an Glonn und Mühlbach
Station 6: Glonnufer im Bereich Kurpark bis Meggendorfer Straße
Station 7: Bahnhofstraße zwischen Dehlerbrücke und Münchnerstraße
Station 8: Kriegerdenkmal/Mühlbach von der Färbergasse bis zur Asammühle
Station 9: Jahn-Sportanlage
Station 10: Mühlbach am Rathaus
Station 11: Thürhamer Wasserwerk
Station 12: Röntgenstraße Höhe Käsewerk
Fazit:
Station 1: Nähe Modellflugplatz
Station 2: Flächen westlich und nördlich der Fischweiher
Station 3: Fischweiher
Station 4: Campingplatz in Nähe des Autobahnrastplatzes
Station 5: Nähe Autowerkstatt
Fazit:
Die Milchhäuslstraße ist nur für den Anliegerverkehr freigegeben, einziger Anlieger ist Bauer Huber. Die Sperrung funktioniert nicht, die Straße wird häufig von unberechtigten PKWs befahren. Fußgänger und Radfahrer werden hierdurch stark belästigt.
Die Milchhäuslstraße stellt eine wichtige Fußwegeverbindung in einem zusammenhängenden Grünzug zwischen dem Kurpark, und damit der Innenstadt, und dem Kurzentrum ( LVA, Novalishaus, Ghersburg, Hotel St. Georg, BFA und der Neurologischen Klinik) dar (vgl. Exkursion Glonnauen: Station 4: Kiesbank an der Brücke in Mietraching). Ein fließender Übergang vom Kurpark in die bäuerlich geprägte Kulturlandschaft ist hier sehr gut erlebbar.
Fazit:
Eine direkte Fuß-/Radwegverbindung zwischen Milchhäuslstr./Ghersburgstr. und der Neurologischen Klinik fehlt bzw. ist auf den bestehenden Feldwegen fast unbegehbar auf jeden Fall aber unbefahrbar.
U.E. sollten die Wiesen in der neuen Kurzone gegen angemessenen Ausgleich für die Landwirte nur extensiv bewirtschaftet werden.
Die Ghersburgstraße sollte zwischen der Ignaz-Günther-Straße und der LVA mindestens für Fußgänger bevorrechtigt werden oder ganz für den Kfz- Verkehr (außer Bus) gesperrt werden. Ein Gehsteig ist nicht sinnvoll.
Die reich gegliederte Voralpenlandschaft macht ganz wesentlich den Reichtum
und die Attraktivität von Bad Aibling für seine Bürger und
Gäste aus.
Deshalb muss der Landschaftsschutz bei uns einen außerordentlich hohen
Stellenwert haben.
Zudem ist klar, dass unsere Generation deutlich an die "Grenzen des
Wachstums" stößt und deshalb der Verbrauch von Ressourcen, also
auch von Fläche, drastisch zurückgeführt werden muss.
Wir müssen umdenken, umlenken und uns schnell daran gewöhnen, mit
begrenzten Ressourcen und unseren natürlichen Lebensgrundlagen, sparsamer,
intelligenter und kreativer umzugehen.
Der damit verbundene grundlegende Wertewandel "weg von der Konsumgesellschaft" ist eine große Herausforderung - aber auch überaus spannend und interessant, weil ganz neue Entwürfe und Vorstellungen von Lebensqualität entstehen (können).
Zu den durchaus begrenzten Reserven gehört auch der "genetische
Pool", gebunden an die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten. Die Roten
Listen geben ein Zeugnis für den enormen Artenschwund, der auch bei uns zu
verzeichnen ist.
Ziel muß deshalb sein, Flächennutzung künftig natur-, umwelt-
und landschaftsverträglicher zu gestalten. Außerdem muß ein
Biotopverbundsystem auf mindestens zehn Prozent
der Gesamtfläche (EU-, UN-Richtlinien; Biodiversitätskonvention)
entstehen, denn Artenschutz ist Schutz der Lebensräume.
Grundlage für das in Bad Aibling umzusetzende Biotopverbundsystem ist
der Landschaftsplan und die Bayerische
Biotopkartierung.
Leider mußten wir feststellen, dass seit Fertigstellung des
Landschaftsplans 1983 kaum etwas geschehen ist. Die damals sehr aufwendig
kartierten und beschriebenen Biotope sind durchweg in einem schlechten oder
unbefriedigenden Zustand, sofern sie überhaupt noch existieren.
Naturschutz ist das "ungeliebte Stiefkind" der Stadt; eine aktive
Ortsgruppe des BN oder LBV existiert nicht.
Daher schlagen wir vor, ein kommunales Umweltreferat einzurichten und mit einem/einer
hauptamtlichen Umweltschutzbeauftragten zu besetzen (vgl. auch Stellungnahme
vom 11.12.98).
Schwerpunkte im Leitbild Landschafts- und Naturschutz:
bessere Erschließung bis in die Stadt für Naherholung und
für Tourismus/Kur
extensive Auwiesen
Renaturierung der Glonn und besondere Pflege der NDF-Flächen
(Sumpfstaudenfluren mit Veronica longifolia)
A
Abgrenzung der Ortsteile
Agenda 21
Altstadtkern
Architektur
Architekturwettbewerb
Arten- und
Biotopschutzprogramm
F
Fassadenbegünung
Feuchtgebiete
Flächenentsiegelung
Flächenmanagement
Förderprogramme
Fremdenverkehr
G
Gesundheitsstadt
Gesundheitszentrum:
Ausbau
Gesundheitszentrum:
Erweiterung
Gewerbeansiedlung
Gewerbeflächen
Gewerbepark Ausweisung
Glonn im Stadtbereich
Glonnauen
M
Mangfallbahn
Messeexpress
Milchhäusl
Milchhäuslstraße
Mobilität:
ressourcenschonende
Moor-Erlebnis-Pfad
Moorexpress
Moor-Rastplatz
S
Schwarzfischerallee
Siedlungsentwicklung
Stadtbus
Städtebau
Stadtkern
Stadtmitte
Streuobstgürtel
Streuwiesen
Streuwiesen-Programm
Südumgehung
V
Verkehr
Verkehrsberuhigung
Verkehrsreduzierung
Verkehrssicherheit für
Fahrradfahrer
Vertragsnaturschutzprogramm