Der Bund Naturschutz Bad Aibling zeichnet ab April 2002 monatlich einen Baum im Stadtgebiet als "Baum des Monats" aus. Wir wollen damit auf die Bäume in Bad Aibling aufmerksam machen, die unser Stadtbild prägen und zu unserem Allgemeinwohl beitragen. Viele Bäume sind uns gar nicht bewusst, da sie uns täglich begegnen und einfach dazugehören. Sie fallen uns erst auf, wenn sie nicht mehr da sind und eine Lücke entsteht. Wir möchten das Bewusstsein der Aiblinger schärfen, den Stolz auf unsere Stadtbäume entwickeln und zeigen, wie wichtig einzelne Bäume in unserem Stadtgebiet sind. Ziel ist eine Karte, in der alle "Bäume des Monats" verzeichnet sind und durch die, als Wander- und Radlgrundlage, Natur in der Stadt erlebbar wird.
Stiel-, Sommereiche, Deutsche Eiche — Quercus robur L. (-pedunculata Ehrh.)
"Von Eichen sollst Du weichen, ..." Wer kennt die Volksweisheit nicht.
In ihr scheint auch ein wahrer Kern zu stecken. Eichen bilden tiefe Pfahlwurzeln
aus, die oft mit dem Grundwasser in Verbindung stehen und auf der
tiefrissigen Eichenborke sammelt sich mehr Regenwasser als auf
anderen Bäumen. Beste Voraussetzung, um einen Blitz anzuziehen.
Neben der anfangs vorangeschobenen Pfahlwurzel, entsteht später auch ein sogenanntes Herzwurzelsystem. Dadurch bildet die Stieleiche auch auf schwierigen Standorten ein gute Vertikaldurchwurzelung aus, die ihr bei Stürmen zu einer großen Widerstandskraft verhilft.
Stieleichen sind auch im Winter durch
ihren prachtvollen, knorrigen Wuchs schön anzusehen. Im freien
Stand bilden sich breite Kronen mit einer tiefen Beastung aus. Die
Rinde der jungen Äste ist rotbraun mit grünlichbraunem
Grund. Ihre Knospen sind wechselständig und rundlich bis
kugelig. Oft bleiben die Blätter bis zum Neuaustrieb im Frühjahr
haften.
Gehzeit ca. 1 Stunde. Starten Sie am nördlichen Ortsrand von Mietraching (Feuerwehrhaus) an der Brücke über die Glonn und wandern Sie entlang dem Kurweg Nr. 6 bergan. Bei der zweiten Möglichkeit biegen Sie links ab. Ein Feldweg (weiterhin Kurweg Nr. 6) führt Sie vorbei an einem Wegkreuz in ein Waldstück, an einer Lichtung entlang und wieder in den Wald. Wenn Sie das Waldende erreichen, sehen Sie vor sich eine lange Baumreihe am Heimatsberg. Der Weg führt Sie hinauf, direkt zu unserer Eiche mit ihrem gewaltigen Stamm, aus dem sich zwei Hauptstämme entwickelt haben. Sie soll über 200 Jahre alt sein! In Ihrem Schatten haben Sie einen umfassenden Blick — im Norden sehen Sie den Ort Holzhausen und über einem Waldstück die Kirche von Jakobsberg, im Westen den Irschenberg (und zur richtigen Tageszeit wunderschön den Sonnenuntergang) und im Süden die Bergkette mit der "Schlafenden Jungfrau". Gehen Sie ein Stück rechts herum bis zur Bank, von der Sie den schönen Blick in Ruhe genießen können, bevor Sie auf dem gleichen Weg zurück zum Ausgangspunkt gehen.
Gemeine Buche, Rotbuche — Fagus sylvatica
In waldgeschichtlichen Zeiträumen gemessen, sind Buchenwälder
gar nicht so alt. In der Bronzezeit (2000 - 500 v.Chr.) kam es zu einer
Klimaabkühlung, durch die die damals vorherrschenden wärmeliebenden
Eichenmischwälder durch Rotbuchenbestände verdrängt
wurden. Das vorläufig "...letzte Mal, dass die Natur
sozusagen selbständig über das mitteleuropäische
Baumkleid entscheiden konnte" (Christian Küchli, Schweizer
Waldspezialist).
Mit etwa 120 Jahren können Buchen 25 - 30 m, mit 300 Jahren bis 45 m groß werden. Die anfangs graugrüne Rinde bleibt bis ins hohe Alter dünn, glatt und asch- bis silbergrau.
Im
freien Stand bilden sich tief beastete, breite Kronen aus. Im Bestand
dagegen wächst ein mehr oder weniger gerader Stamm mit einer
hochangesetzten Krone. Die Knospen stehen spindelig, sind bis 2 cm
lang, sind hellbraun und abstehend.
Start ist in der Ellmosener Straße am südlichen Zaun des Lidl-Parkplatzes. Hier ist ein Fußweg, der Sie zur Schönberger Straße führt. Folgen Sie dieser rechts herum und biegen Sie Links in die Mitterfelder Straße ab. An deren Ende geht es rechts in den Braiten Stög und bis zur Harthauser Straße. Auf dem schräg gegenüber abzweigenden Fußweg gehen Sie bis zur Schwarzfischeralle (ab hier Kurweg 1). Halten Sie sich rechts und folgen Sie der Allee bis zur Krankenhausstraße, in die Sie rechts abbiegen (und Kurweg 1 wieder verlassen). Biegen Sie dann links in die Wittelsbacher- und gleich noch einmal links in die Jakob-Rupp-Straße ab. Bald sehen Sie (auf der rechten Seite) nach einer weißen Grundstücksmauer unsere beiden Blutbuchen mit ihren hohen, ausladenden Kronen. Vor einigen Jahren drohten Teile der Äste herauszubrechen und Fußgänger zu gefährden – statt zu fällen, ließ der Grundstückseigentümer in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landratsamt die Baumkronen sanieren, so dass Eigentümer und Vorbeigehende sich weiterhin an den schönen Bäumen erfreuen können. Gehen Sie jetzt weiter bis zur Straße „Am Klafferer“ und biegen Sie rechts ab (ab hier wieder Kurweg 1). Bald erreichen Sie die Ellmosener Straße. Halten Sie sich rechts und kurz darauf sind Sie wieder am Ausgangspunkt.
Säulen-, Pyramidenpappel – Populus nigra var. italica (var. pyramidalis, var. fastigiata)
Die bis zu 30 m hohe Säulenpappel
ist eine spontane Mutation einer Schwarzpappel (Populus nigra),
vermutlich in der Lombardei. Sie ist zwar schon im Mittelalter
bekannt, gelangte aber erst durch Napoleon als Alleebaum zu einer
starken Verbreitung. Wie der Name schon sagt, besitzt der Baum eine
säulenförmige Krone mit fast senkrecht aufsteigenden Ästen.
Durch die besondere Form konnten die Heerstraßen leicht erkannt
werden und die Wege trockneten nach Regenfällen schneller ab, da
sie genügend Sonnenlicht durchließen.
Der Blattstiel einer Pappel ist
seitlich zusammengedrückt. Dadurch wird er labil, es kommt zu
einer hohen Blattbewegung. Die Verdunstungsrate wird gefördert,
was wiederum die Pumpkraft erhöht. Dies führt zu einer
größeren Aufnahme an Nährstoffen und somit zu einem
schnellen Wachstum. Ganz nebenbei lassen sich damit feuchte Standorte
entwässern, weshalb wir in unseren Moorgebieten die Säulenpappel
oft als Hofbaum an alten Gebäuden stehen sehen.
Gehzeit ca. 35 Minuten. Starten Sie in Zell am Café "Heiss" und folgen Sie dem Fußweg neben dem Nussbaum Richtung Norden bis zu einem Sträßchen, in das Sie rechts abbiegen (Kurweg Nr. 3). Schon bald sehen Sie in der Ferne unsere sieben Säulenpappeln aufragen. Sie bleiben auf dem Sträßchen, bis Sie (kurz vor einer Bank, Kurweg 3 verlassend) ein rechts abbiegender Weg direkt zu den Pappeln führt. Am Ende der Säulenpappelreihe stehen einige Schwarzpappeln, die eine gute Vergleichsmöglichkeit dieser beiden Pappelarten ermöglichen. Wo das Sträßchen in den Hof abbiegt, nehmen Sie den Weg geradeaus in den Wald. An einer Lichtung biegen Sie rechts ab und gehen durch den Wald bis zu einem Querweg, auch hier rechts abbiegen. Vorbei an einer weiteren Säulenpappel gelangen Sie wieder zum Sträßchen, das Sie links herum zum Ausgangspunkt zurückführt.
Trauer-, Hänge-, Goldene
Trauerweide – Salix alba `Tristis´, Salix x chrysocoma, Salix x
sepulcralis `Chrysocoma´
Trauerweiden werden bis zu 20 m
groß. Ihre dünnen gelben Triebe hängen senkrecht
herab. In der Blütezeit
zwischen März und April sind die 4 bis 6 cm langen,
gelblichgrünen Kätzchen zu sehen.
Normalerweise sind Weiden zweihäusig, also männliche und weibliche Blüten befinden sich auf verschiedenen Pflanzen. Auf der Trauerweide können aber männliche und weibliche Blüten auf ein und derselben Pflanze vorkommen. Teilweise sind sie sogar im gleichen Blütenstand zu finden.
Sowohl männliche als auch
weibliche Blüten sondern an ihrer Basis an winzigen Drüsen
Nektar ab. Als einer der ersten Blüher im Jahr haben sie deshalb
eine große Bedeutung als "Bienenweide".
Unsere Weide steht in Berbling – eine gute Gelegenheit, dieses schöne Dorf näher kennen zu lernen. Berbling gewann die Bronzemedaille beim Wettbewerb 2003 "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft".
Start ist, von Willing kommend, die zweite Einfahrt von Berbling (Dettendorfer Straße). Folgen Sie dem Sträßchen bis zu einer Kreuzung, die Sie in Richtung Staudhausen überqueren. Gehen Sie dann bei nächster Gelegenheit links bergauf in die Wilhelm-Leibl-Straße. Gegenüber des Feuerwehrhauses sehen Sie das schöne alte Hormaier-Anwesen, in dem Wilhelm Leibl einst gewohnt und gemalt hat. Gehen Sie dann auf die Kirche und den Friedhof zu. Einen Besuch der auch durch Leibls Bild "Drei Frauen in der Kirche" berühmt gewordenen, wunderschönen Rokkokokirche sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Verlassen sie den Friedhof durch seinen Vordereingang und halten Sie sich rechts. Vorbei an einem besonders schön bemalten Bauernhaus, dem Schmied, und am "Oberwirt" vorbei gehen Sie die Heinrichsdorfer Straße ortsauswärts bis zur ersten Abzweigung rechts, und folgen Sie dem Weg Richtung Natternberg. Jetzt gehen Sie direkt auf unsere eindrucksvolle Trauerweide zu, die liebevoll von Freunden "Unser schönes Mädchen mit den langen Haaren" genannt wird. Genießen Sie auch den weiten Blick in die Landschaft nach Osten.
Auf dem Rückweg gehen Sie am Oberwirt vorbei und zwischen Kindergarten und Wertstoffinsel zum Finkenweg hinab. Dort überqueren Sie den Weiherbach über einen kleinen Steg. Links durch den Weiherbachweg geht es zurück zum Ausgangspunkt.
Wenn Sie einen längeren Spaziergang machen möchten, starten Sie in Willing am Kindergarten und wandern Sie auf dem Wilhelm-Leibl-Weg (Rad- und Fußweg) zum oben genannten Ausgangspunkt.
Gemeine Rosskastanie – Aesculus hippocastanum
Rosskastanien können bis über
30 m hoch werden. Ihre Rinde ist dunkelrötlich oder
grau-braun und großplattig. Die grobrissigen Platten biegen
sich auf und blättern in Schuppen ab.
Die weißen Rispenblüten erscheinen nach dem Blattaustrieb zwischen Mai und Juni am mehrjährigen Holz. Die Blütenblätter sind glockenförmig oder röhrig verwachsen und werden vorwiegend von Hummeln besucht.
Nach den beiden Weltkriegen und in
Hungerjahren wurde aus dem Mehl und Öl der Kastanien
Nahrungsmittel gewonnen. Zuvor musste man allerdings die Bitterstoffe
entfernen, da sie ungenießbar bzw. sogar schwach giftig sind.
Sie können Erbrechen und Angstgefühle auslösen. Aber
auch als Tierfutter dienten die Früchte. Die Osmanen sollen bei
der Belagerung Wiens ihre Pferde gegen Husten mit Rosskastanien
gefüttert haben. "Werden Rosskastanien
genennet, dieweil sie den keichenden Roßen behulfflich seyn"
(Tabernaemontanus). Daher auch die Vorsilbe "Ross".
Der Name Kastanie geht auf die nordgriechische Stadt Kastania zurück,
denn ursprünglich stammt sie aus den Bergwäldern des
Balkan.
Gehzeit ca. 30 Minuten. Start ist am südlichen Rand von Willing die Kreuzung Mitterhamer Straße/Kirchweg. Gehen Sie auf dem Kirchweg Richtung Kirche, vor dieser rechts in den Friedhofsweg hinein und überqueren Sie den Friedhof. Schräg gegenüber geht es auf dem Feldbachweg idyllisch am Bach entlang bis zur Pullacher Straße (Metzgerei Niggl). Hier biegen Sie links ab und gleich wieder rechts in die Aiblinger Straße. Bald erreichen Sie – unübersehbar an der Abzweigung Binderweg stehend – unsere zwei mächtigen Kastanien, zwischen denen ein Kruzifix steht. Die relativ kurzen Stämme tragen weit ausladende Kronen. Biegen Sie in den Binderweg ein und folgen ihm bis zu seinem Ende. Hier macht der Binderweg eine scharfe Linkskurve und führt Sie über eine Brücke über den Mühlbach zur Eugen-Belz-Straße. Überqueren Sie die Eugen-Belz-Straße und gehen Sie gegenüber in einen schmalen Weg, der Sie wieder zum Kirchweg führt. Dort biegen Sie rechts ab und gelangen so zum Ausgangspunkt zurück.
Silberpappel – Populus alba
Populus heißt im Lateinischen "das Volk". Die Römer nannten Pappeln so,
weil sich ihre Blätter wie das Volk in ständiger Bewegung befinden.
Kein Baum wächst in unserem Klima schneller als eine Pappel. In 30 - 40 Jahren erreichen
sie eine Höhe von 20 Metern.
Silberpappeln werden insgesamt etwa 25 - 30 m groß.
Sie bildet meist eine breite, oft einseitswendige
Krone aus. Diese steht auf einem kräftigen Stamm (Durchmesser
von bis zu 2,5 m). Ihr Alter kann leicht 400 - 500 Jahre
erreichen. Im Unterschied zur Schwarzpappel steht die Silberpappel
von Natur aus nicht in der periodisch überschwemmten
Weichholzaue, sondern in der nur bei Extremhochwasser überschwemmten
Hartholzaue (siehe Baum des Monats September 2002,
Die Schwarzpappel am Mangfalldeich).
Ihre Rinde ist in der Jugend glatt, weißlich oder weißgrau-grünlich,
im Alter rauer und dunkler. Die Blätter werden bis zu 12 cm lang, sind oberseits
dunkel graugrün und unterseits weißfilzig, wie auch der
Blattstiel.
Starten Sie in der Sperlallee am Bauhof. Gehen Sie dann gegenüber in die Lena-Christ-Straße und über das kleine Brückchen. Halten Sie sich rechts, überqueren Sie die Hofmühlstraße und wandern Sie den Fußweg hinauf zum Hofberg. Auf Höhe der Kirche Maria Himmelfahrt, der Sie unbedingt einen Besuch abstatten sollten, biegen Sie links in einen kleinen Fußweg ein. An dessen Ende halten Sie sich rechts und biegen Sie links in die Ellmosener Straße ein. Bald geht es wieder links in die Eichenstraße und kurz darauf sehen Sie schon unsere mächtige Silberpappel, die an der Abzweigung der Franz-Xaver-Graf-Straße steht. Drei Stämme bilden die weit ausladende Krone – ein Baum, der hier das Stadtbild positiv prägt. Folgen Sie weiter der Eichenstraße und biegen Sie links zu den Lüften ab. Nach Querung einer Kreuzung wandern Sie links den kleinen Fußweg bergab, halten sich unten rechts und biegen nach der Brücke links in den Fußweg entlang dem Mühlbach ab. Dieser Weg führt Sie direkt zum Ausgangspunkt zurück.
Süßkirsche, Vogelkirsche – Prunus avium, Cerasus avium (Herzkirsche – var. juliana, Knorpelkirsche – var. duracina)
Schon im 4. Jahrhundert v.Chr. wurde die Süßkirsche im Kaukasus aus der wild vorkommenden
Vogelkirsche gezüchtet und in Kleinasien kultiviert. Von dort brachte sie der römische
Feldherr Lucullus 74 v.Chr. nach Rom und schon 120 Jahre später waren sie bis nach Südengland
verbreitet.
Mittlerweile gibt es ca. 400 Kirschenarten, die je nach Gehalt der Fruchtsäure in Süß- und Sauerkirschen (Prunus cerasus, Cerasus vulgaris) und Bastardkirschen eingeteilt sind. Bei den Süßkirschen unterscheidet man Herzkirschen mit ihren weichfleischigen, roten oder schwarzen Steinfrüchten und Knorpelkirschen mit hartfleischigen, roten und gelben Steinfrüchten.
Dieser herrliche Blütenbaum wird bis zu 30 m hoch. Seine Früchte
sind reich an Eisen, Phosphor, Magnesium, Kalium und Kalzium und den
Vitaminen B1, B2, B6 und C. Außerdem können ihre
Farbstoffe (Anthozyane) Entzündungen lindern und schmerzlindern
wirken.
Gehzeit ca. 45
Minuten. Vom Aiblinger Bahnhof aus wandern wir nach Westen an den
Schrebergärten entlang bis zur Westendstraße, überqueren
diese und die Bahngleise. Vom hier folgen wir dem Wanderschild
"Salzsamerweg" (Radweg nach Berbling). Unter der Ahornallee
am Rand der Bebauung geht´s zum Triftbach, den wir beim
ehemaligen Kraftwerk der Kleinbahn - jetzt Autowerkstatt -
überqueren. An der nächsten Straße biegen wir nach
rechts ab und folgen dieser. Beachten Sie die Schilder des
Wasserwirtschaftsamtes, die zeigen, wie hoch ein hundertjähriges
Hochwasser stehen würde. Diese Siedlung wurde demnach im
Überschwemmungsbereich der Mangfall angelegt. Nach der
Unterführung der Umgehungsstraße verlassen wir die Straße
in der nächsten Biegung und gehen geradeaus weiter bis zum
Kraftwerk. Dort überqueren wir den Triftbach und gehen hinter
dem Kraftwerk am Fuß des Triftbachdammes nach Westen in den
Auwald hinein. Zunächst neben dem Triftbach, biegt der Weg
später nach rechts ab und führt durch den Wald zum ersten
Bauernhof von Unterheufeld. An der nächsten Kreuzung steht eine
große alte Esche. Hier wenden wir uns nach rechts. Ein kurzes
Stück weiter, beim Haus Unterheufeld 10, steht unser
Kirschbaum.
Nach Aibling zurück kommen wir entweder auf dem
Weg, auf dem wir hergekommen sind, oder wir gehen an der letzten
Kreuzung nach rechts zum Bahnübergang und auf dem Rad- und
Fußweg nach rechts geradewegs zu unserem Startpunkt zurück.
Holländische Linde – Tilia x europea, Tilia x vulgaris
Fast 50 m Höhe kann ein Holländische Linde erreichen. Typisches
Erkennungsmerkmal sind die unbehaarten Blattstiele und die
Haarbüschel blattunterseits in den Blattnerven. Ihre Blüten
aus fünf Kronenblättern sind bis zu 2 cm groß,
hellgelb, hängend und stark duftend. Die sich daraus
entwickelnden Früchte sind eiförmige, graugrüne Nüsse
und bis 8 mm lang.
Linden haben zwar im Forstbau eine geringe Bedeutung, sind aber seit Menschengedenken als Hausbaum bei Höfen, im Dorf, in Klöstern und Burgen auf Platz Eins. Dort wo heute Mehrzweckhallen gebaut werden, wurde früher eine Linde als Treffpunkt im Mittelpunkt des Dorfes gepflanzt.
Blühende Lindenbäume sind eine einzige Wolke aus Blüten und Bienen.
Der betörende Duft und das Summen der Bienen rufen bei den
Menschen viele Empfindungen hervor. Durch seine überreiche
Nektarproduktion galt er im Heiligen Römischen Reich sogar als
des "Reiches Bienenweide".
Gehzeit ca. 60 Minuten. Start ist die Mangfallbrücke am Fuß- und Radweg nach Berbling/Bad Feilnbach. Wir gehen den Weg nach Süden bis zum Binderweg in Willing. Biegen Sie hier rechts ab und folgen Sie dem Binderweg bis nach Mitterham. Am Goldbachweg biegen Sie links ab zur Eugen-Belz-Straße. Ihr folgen Sie nach rechts bis zum Weidenweg. Von hier geht es durch die Unterführung unter der Umgehungsstraße hindurch. Jetzt folgen Sie dem unbefestigten Weidenweg entlang der Geländestufe durch die Wiesen bis nach Westerham. Am Dorfrand von Westerham (Fichtenweg) oberhalb der Geländestufe liegt die kleine Kirche St. Johann mit unseren beiden Linden am Portal. St. Johann wurde im 13. Jahrhundert als Taufkirchlein gegründet. Der heutige Bau entstand im Kern im 15. Jahrhundert und wurde im 18. Jahrhundert barockisiert. Von hier gehen Sie den Fichtenweg nach Norden, treffen auf den Wiesenweg und gehen ihn in Richtung Mangfall bis zum Haus Nr. 8. Hier führt entlang der Garage ein schmaler Wiesenpfad über den klaren Goldbach durch eine Schonung mit Laubbäumen zum Mangfalldamm. Auf dem Damm wenden Sie sich nach rechts und kommen so wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Stiel-, Sommereiche, Deutsche Eiche – Quercus robur L. (-pedunculata Ehrh.)
Der Stamm einer Stieleiche löst
sich meist früh in starke Äste auf. Im freien Stand bilden
sie breite Kronen aus und sind tief beastet. Ihre Borke ist dick,
tief langrissig und graubraun.
Junge Stieleichen haben die Fähigkeit, große Kronen auszubilden. Ältere Bäume können hingegen eine geschädigte Krone nur mäßig regenerieren. Bei plötzlicher Freistellung, z. B. durch einen bei Sturm abgebrochenen Ast, werden vor allem sogenannte Wasserreiser gebildet. Diese Äste entstehen aus sogenannten schlafenden Knospen im Stammbereich. Wasserreiser treten in der Regel in Büscheln auf und die Blätter sind oft größer als normal.
Die Eiche war im Mittelalter das
wichtigste Bauholz sowohl bei der Landbevölkerung als auch für
Stadthäuser. Die Mode, Häuser aus Stein zu bauen, kam erst
im 15. Jahrhundert auf. Grund war die Verknappung von Bauholz. Dies
vor allem durch die enormen Mengen an Holz, die für
Kriegsschiffe benötigt wurden, was fast zu einer Ausrottung der
mitteleuropäischen Eichenwälder führte.
Gehzeit ca. 30 Minuten. Starten Sie am Eingang der Klinik Harthausen. Gehen Sie stadtauswärts bis zum kleinen Kreisel und halten sich in ihm rechts. Folgen Sie dem Kühlbrandweg, bis rechts oberhalb des Harthauser Schwimmbades ein kleiner Fußweg abbiegt. Auf ihm gehen Sie bis zur Schwimmbadstraße und dann wiederum rechts, überqueren die Harthauser Straße und gehen auf der Straße "Am Kreuth" bis zur Flurstraße. Jetzt schauen Sie direkt auf unsere beeindruckende Eiche am Fußweg gegenüber. Es lohnt sich einmal den gewaltigen Stamm dieses wohl über 200 Jahre alten Baumes zu umrunden. Leider haben Stürme und vielleicht auch die früher erfolgten Bauarbeiten eines Kanals im Wurzelbereich die einstmals weit ausladende Krone inzwischen schütter werden lassen - trotz Sanierunsarbeiten seitens der Stadt. An der Ostseite trägt der Stamm ein Wegkreuz, schindelgedeckt und mit einem Christuskörper aus österreichischem Zirbelholz, das Anwohner dort vor 15 Jahren aufhängten. Die Eiche soll entsprechend dem Namen des ehemaligen Grundstücksbesitzers als "Kleinmeier-Eiche" eingetragen sein. Weiter bis zur Birkenallee gehen Sie nun wieder rechts, überqueren erneut die Flurstraße und kommen über den Kapellenweg wieder zur Harthauser Straße und Klinik zurück.
Apfelbaum – Pirus malus; Kultur-Apfel – Malus domestica
Der Gattung Apfelbaum gehören
etwa 25 Arten an. Eine der Arten ist
unser Kultur-Apfel. Er wird bis zu 15 m hoch und ist somit ein
kleiner bis mittelgroßer Baum. Seine weiß und rosa
überlaufenen Blüten erscheinen im Mai bis Juni. Ihre Kelche
sind filzig behaart. Je nach Sorte sind die Früchte verschieden
gefärbt, von grün über gelb bis rötlich, oft mehr
als 5 cm breit und höchst unterschiedlich im Geschmack.
Verwildert ein Kultur-Apfel durch mangelnde Pflege, kann er seine
typischen Sortenmerkmale schnell verlieren.
Schätzungsweise werden heute etwa 20.000 Apfelsorten weltweit angebaut. Ein Apfelbaum benötigt ca. 30 grüne Blätter, um einen einzigen Apfel wachsen zu lassen. Dabei erzeugt ein Quadratmeter Blattfläche bis zu 1 Gramm Stärke pro Stunde, die als Fruchtzucker in der Frucht eingelagert wird.
Die vielen Kerne des Apfels, die in
einem eigenen Gehäuse liegen, ließen ihn bei vielen
Völkern zum Symbol für die weibliche Fruchtbarkeit und zum
Wahrzeichen der Liebe werden. So war er bei den Griechen der
Aphrodite, Göttin der Liebe und Schönheit und der Demeter,
Göttin der Fruchtbarkeit, geweiht. Im Mittelalter galt der
Reichsapfel als Symbol des Kosmos in der Hand des Kaisers.
Gehzeit ca. 30 Minuten. Starten Sie an der Ellmosener Straße beim Lidl-Markt und wandern Sie entlang dem Friedhof auf dem Zeller Weg stadtauswärts. Bald bietet sich Ihnen ein schöner Blick auf die Bergkette. Biegen Sie in Zell rechts ab. Vorbei am Cafe Heiss geht es in Richtung Harthausen, bis Sie rechts in einen Feldweg abbiegen, der an der Mitterfeldstraße endet. Dieser folgen Sie bis zur Hofrat-Gschwändler-Straße und der wiederum bis zur Harthauser Straße. Hier halten Sie sich rechts und im letzten Grundstück vor der nächsten Abzweigung sehen Sie unseren Baum des Monats, einen gut 20 Jahre alten Apfelbaum von der Sorte Roter Boskop. Der Baum hat einen wunderschönen Wuchs mit weit ausladender Krone. Ausschließlich sein zurecht stolzer Besitzer pflegt und schneidet ihn. Biegen Sie jetzt in die Schönberger Straße ein, die Sie zum Ausgangspunkt zurückführt.
Esche, Gemeine Esche – Fraxinus excelsior
Der Name "Fraxinus" leitet
sich von dem griechischen Wort für umzäunen, "phrasso",
ab. So sollen sich junge Austriebe besonders gut für
Zaunpfosten, Pfähle und Palisaden eignen. Der deutsche Begriff
Esche dagegen kommt von dem altnordischen "ask-r" und dem
angelsächsischen "äse". Eine Bezeichnung für den
Baum und den zugleich im Mittelalter bevorzugt aus der Esche
gefertigten Speer. Eschenholz ist sehr elastisch und splittert nicht
und war somit für höchste Beanspruchung geeignet, also auch
für Reifen, Leitern, Wagen, Werkzeuge, Tennisschläger und
Skis. Eines der wichtigsten heimischen Laubnutzhölzer.
Der Name der Esche floss auch in viele Orts- und Flurbezeichnungen mit ein. Typisch sind Eschenlohe, Aschau oder auch Aschach.
Die Esche ist ein raschwüchsiger
und tiefwurzelnder, aber wärmeliebender Pionierbaum. Sie ist
spätfrostempfindlich und in extrem kalten Wintern nicht voll
winterhart. So lässt sich auch beobachten, dass sie bereits beim
ersten Frost im Herbst sämtliche Blätter im grünen,
unverfärbten Zustand abwirft. Die Streu aus den Blättern
lässt sich rasch abbauen.
Gehzeit ca. 70 Minuten - festes Schuhwerk empfehlenswert, besonders nach Regen, Weg ist nur teilweise befestigt.
Starten Sie an der Einmündung der Ortsdurchfahrt von Ellmosen in die Umgehungsstraße an der Abzweigung nach Thann. Wandern Sie parallel zur Umgehungsstraße. auf dem für den Verkehr gesperrten Weg ostwärts und biegen Sie kurz darauf rechts ab. Folgen Sie dem Sträßchen, das nach einer Rechtskurve in einen Feldweg übergeht, bis Sie auf einen Querweg stoßen und biegen Sie hier links ab. Bald sehen Sie rechts einen Weiher, hier biegen Sie erneut links ab und folgen dem Weg bis zur nächsten Gabelung, wo Sie sich nochmals links halten. Der Weg führt Sie - mit Blick auf eine schöne Landschaft und die Berge im Hintergrund - in ein Wäldchen, über ein Bächlein und nach einer Wiese auf der rechten Seite an einem Zaun entlang. An dessen Ende wird es kurz weglos, gehen Sie zu dem Weg, den Sie hinter den Bäumen sehen und biegen Sie links ab. Sie verlassen jetzt den Wald und wandern geradeaus, bis Sie links Pferdekoppeln und dann einen Pferdehof erreichen. An dessen Nordseite, neben der Staatsstraße, steht unsere Esche. Für eine Esche hat sie einen ungewöhnlich kurzen Stamm, der unter der weit ausladenden Krone halb verborgen ist. Auf dem vor kurzem eröffneten Radweg wandern Sie links herum zum Ausgangspunkt zurück.
Gemeine Fichte, Rotfichte – Picea abies
Der ideale Standort für Fichten
liegt in niederschlagsreichen Gebirgslagen. Typische
Wachstumsregionen sind somit die Karpaten, der Bayerische und
Böhmische Wald und das Alpenvorland. Da die Art aber über
schnelle Zuwachsraten beim Holz verfügt, wurde sie auch
außerhalb ihres natürlichen Lebensraumes vom Menschen
angebaut und verdrängte so manchen Laubbaum aus unserem
Blickfeld.
Die flachwurzelnde Fichte braucht eine ausgeglichene, relativ hohe Bodenfeuchtigkeit und in der Wachstumszeit durchschnittliche Niederschläge von mindestens 40 mm im Monat, wie in Staulagen von Gebirgen. Staunässe, z.B. in Mooren, dagegen verträgt sie nicht gut. Die schlechte Durchlüftung lässt sie nur 20 bis 30 cm tief wurzeln. Sogenannte Tellerwurzeln bilden sich aus, der Baum findet wenig Halt und ist somit stark windbruchgefährdet. Ist der Boden dagegen gut durchlüftet, werden sogenannte Senkerwurzeln ausgebildet, die bis zu 2 m tief in den Boden reichen.
Fichten als Weihnachtbäume waren
bis in die siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts nur in
gesellschaftlich höheren Kreisen üblich. Im
deutsch-französischen Krieg 1870/71 ließ König
Wilhelm an Weihnachten für seine Soldaten unzählige
Fichtenbäumchen an die Front schicken. Die Heimgekehrten führten
den Christbaum dann als Bestandteil der Weihnachtsfeier zuhause ein.
Der erste Adventskranz wurde dann zu Kaiser Wilhelms Zeiten im
sogenannten "Rauhen Haus", einem Erziehungsheim für
Jugendliche bei Hamburg gebunden.
Gehzeit ca. 30 Minuten. Ausgangspunkt für eine kurze Rundwanderung ist der Parkplatz bei der Kurverwaltung am Wilhelm-Leibl-Platz. Der Weg führt durch den Kurpark am Kurhaus vorbei zur Brücke über den Mühlbach. Gleich darauf geht es nach rechts über die Glonnbrücke zum Irlachweiher. Diesen kann man links oder rechts umrunden, um danach den künstlich angelegten Moorgarten in der Nähe der Tennisplätze und weiter im Osten den Minigolfplatz zu erreichen. Hier führt wiederum linkerhand eine Brücke über die Glonn zum Gehweg entlang der Rosenheimer Straße. Bewegt man sich dort stadtauswärts, gelangt man bald zum Bahnübergang mit der ehemaligen und zukünftigen Haltestelle der Mangfalltalbahn "Am Kurpark". Die imposante Fichtengruppe dort ist unübersehbar. Der Rückweg könnte am Hotel Johannisbad vorbei auf dem Geh- und Radweg entlang des Kurparks und der Glonn erfolgen. Beim Cafe Biehler gelangt man wieder in den inneren Kurpark und benötigt nur noch wenige Schritte bis zum Ausgangspunkt.